Sein Name ist Bond, James Bond, seine Dienstnummer ist weltweit sicher die bekannteste Kombination von drei Ziffern: 007. Er gilt als ebenso schlagkräftig wie geschmackvoll: Schnelle Automobile, süffige Getränke und die Herzen der Damenwelt umgeben ihn stets. Auch Uhren gehören seit dem ersten Kinofilm „James Band jagt Dr. No“ zur festen Ausstattung des smarten britischen Agenten.
Im Jahr 1962 erscheint er das erste Mal auf der Leinwand, die er bis heute nicht verlassen hat. Egal, ob Sean Connery, Roger Moore, Daniel Craig oder Pierce Brosnan, George Lazenby oder Timothy Dalton den kantigen Charakter spielen – seinen Martini trinkt er geschüttelt und nicht gerührt. Seine oberste Vorgesetzte ist derweil seit damals ein und dieselbe: Königin Elisabeth II. – britische Monarchin seit 1952. Just in diesem Jahr wurde James Bond geboren – auf Papier. Während der Flitterwochen 1952 schreibt Ian Fleming den ersten Roman über die Abenteuer des charmanten MI6-Agenten. Von Beginn an geht Fleming in Details, die andere Agentenromane vermissen lassen. Bond hat Geschmack bei Autos und Mode, und bereits im zweiten Roman „Live and Let Die“ aus dem Jahr 1954 bekommt auch seine Armbanduhr ein Gesicht. Der Hersteller ist Rolex, das Modell eine Explorer – kein Zufall. Fleming selber trägt eine Explorer mit der Referenz 1016 am genieteten Oyster-Band. Für den Einsatz als Agentenuhr ist die Explorer mit ihren Leuchtziffern bestens geeignet, schreibt Fleming im 1963 erschienen Buch „On Her Majesty’s Secret Service“.

Im ersten Kinofilm spielt Sean Connery den Agenten, und trägt dabei eine passenden Uhr: Eine Rolex Submariner ohne Datumsanzeige mit der Referenz 6358 mit Lederband wird nachher dem privaten Fundus von Sean Connery zugeschrieben – ein liebenswertes Detail des Bond-Mythos. Die ersten Filme hatten noch nicht die Budgets und Werbepartner wie es heute üblich ist. Im Laufe der Jahre zeigt sich der Agent bei Uhren allerdings ebenso wechselfreudig wie bei der weiblichen Begleitung, zumal die Uhrenauswahl später durch die zahlreichen Gadgets der „Q-Branch“ beeinflusst wird. Denn nicht jede Uhr eignet sich als Kreissäge am Handgelenk!
Nach 1962 erscheint James Bond fast jährlich auf der Leinwand – das sind seine Uhren:
1963: In „Liebesgrüße aus Moskau“, dem zweiten Filmabenteuer, bleibt Bond markentreu und trägt eine Rolex Submariner Ref. 6538. Die Uhr ist einfach eine Uhr – noch ist keine Technik eingebaut, mit der sich der Agent aus misslichen Situationen befreien kann.
1964: In „Goldfinger“ trägt Sean Connery wieder eine Rolex Submariner Ref. 6538, diesmal an einem deutlich zu schmalen Stoffband. Davon zeugt eine der bekanntesten Nahaufnahmen der Uhr, bei der Bond eine Explosion beobachtet. Auch Pussy Galore – die Pilotin mit dem politisch inkorrekten Namen – vertraut auf eine Rolex und trägt eine GMT Master, Ref. 6542.
1965: In „Feuerball“ fährt James Bond zweigleisig und trägt seine Submariner von Rolex. Als Geigerzähler fungiert eine umgebaute Breitling Top Time, die 2013 bei einem Flohmarkt in England für 25 Pfund verkauft wurde – quasi „undercover“. Wenig später wird die Uhr für einen sechsstelligen Betrag in einer Auktion versteigert.
1967: „Man lebt nur zweimal“ – das gilt für James Bond wie für keinen anderen: In diesem Abenteuer kämpft der Agent gegen den Bösewicht Blofeld. Ihn begleitet eine Gruen Precision 510 in Gelbgold, die der Legende zufolge auch aus dem privaten Besitz von Sean Connery stammte.
1969: Mit George Lazenby betritt ein neuer Bond die Bühne. „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ ist allerdings auch sein einziger Auftritt – gekrönt durch die einzig bekannte Hochzeit von James Bond. Diana Rigg – bekannt aus der britischen Krimiserie „Mit Schirm, Charme und Melone“ – wird Mrs. Bond, wenn auch nur für wenige Stunden. Bis zur schnellen Scheidung durch Mord begleiten Bond dabei eine Rolex Submariner mit Oysterband (Ref. 5513), eine Submariner Ref. 6358 und ein Rolex Chronograph (Ref. 6238) am Oysterband.
1971: Mit Sean Connery betritt ein alter Bekannter wieder die Leinwand – in „Diamantenfieber“ widmet sich der Agent den schönen Steinen, die bekanntlich „a girls best friend“ sind. Am Arm ist so gut wie nie eine Uhr zu sehen – Kenner vermuten, es ist dieselbe Gruen Precision aus „Man lebt nur zweimal“.
1973: Es ist sein erster Auftritt als Bond, und der Beginn einer neuen Ära mit mehr Humor. Roger Moore wird Agent, am Arm trägt er eine Rolex Submariner 5513 mit praktischen Zusatzfunktionen. Erstmals beinhaltet die Uhr gleich zwei der Q-Branch-Gadgets. Auf Wunsch arbeitet sie als Kreissäge und durchtrennt Fesseln, ein eingebauter Magnet lenkt Geschosse ab und hilft die Damenwelt zu entkleiden. Parallel trägt Bond auch eine der stromfressenden LED-Uhren von Pulsar, die damals mit markanten roten Digitalziffern den Beginn der Quarzuhren markierten.
1974: Exotische Inseln an der Küste Thailands sind die Kulisse für „Der Mann mit dem goldenen Colt“, heute kennt man die Inselgruppe nur als James Bond-Inseln. Bond-Widersacher Scaramanga, gespielt von Christopher Lee, trägt eine schwere Goldbanduhr unbekannten Herstellers. Roger Moore natürlich wieder eine Rolex Submariner mit der Referenz 5513.
1977: In „Der Spion, der mich liebte“ prallen Ost und West aufeinander – im wahrsten Sinne des Wortes, wenn man das Spiel zwischen Major Anya Amasova und James Bond betrachtet. Eine Rolex GMT Master sorgt dabei für präzise Zeitanzeige, während eine Digitaluhr von Seiko – das Modell 0674 LC – wichtige Nachrichten von Agentenchef „M“ auf einem Prägestreifen übermittelt.
1979: In „Moonraker – streng geheim“ geht es Bond und den Bösewichten-Handlanger Beißer in den Weltraum. Hier hilft nur eine Seiko M354 Memory Bank Calendar, die ein explosives Geheimnis birgt und dem Agenten und seiner charmanten Begleitung den Weg frei sprengt.
1981: In seinem fünften Bond-Abenteuer „Im Angesicht des Todes“ geht Roger Moore auf Tauchstation in der Agäis. Es begleiten ihn zwei Uhren von Seiko, einmal die digital-analoge Seiko H357 Duo Display, sowie eine Seiko 7549-7009 „Golden Tuna“ Professional Quartz Diver, wasserdicht bis 600 Meter.
1983: Mit dem Titel „Octopussy“ sorgt der Film für Wirbel im prüden England. Tatsächlich fokussiert James Bond mit einer Seiko TV-Uhr auf die Reize einer Assistentin von Agenten-Ausstatter Q. Die Seiko G757 Sports 100 beinhaltet auch ein Tracking-Device, mit dem Bond das Fabergé-Ei jagt.
1985: Auf der Golden Gate-Brücke steht James Bond „Im Angesicht des Todes“. Der Bösewicht Zorin trägt dabei Rolex, während Roger Moore als Bond während seines letzten Auftritts fleißig zwischen vier Uhren wechselt. Dazu gehören eine Seiko SPR007 7A28-7020, ein Quartzchronograph mit weißem Zifferblatt. Ebenfalls zu sehen sind eine Seiko H558-500 SPW001 Taucheruhr sowie eine Bicolor-Seiko 6923-8080 SPD09. In einer Szene immerhin kommt auch eine Rolex an das Handgelenk des Agenten: Eine Rolex Datejust.
1987: Nach seinem ersten Film „Der Hauch des Todes“ nannten Kritiker den Schauspieler Timothy Dalton „Rambond“ – nach Roger Moore brachte der Schauspieler mehr Härte in die Filme. Heute gelten die beiden Filme mit Dalton als Klassiker. Im ersten Film trägt Bond eine TAG Heuer Professional Night-Dive Referenz 980.031.
1989: Nur ein Agent besitzt die „Lizenz zum Töten“. Auch im zweiten und letzten Abenteuer von Timothy Dalton als Bond spielt eine Rolex Submariner Ref. 16610 die Hauptrolle für den besten Darsteller in der Kategorie Chronometrie.
1995: Pierce Brosnan war der charmante Detektiv Remington Steele, brachte Charme und Eleganz mit in die Rolle des James Bond. Tina Turner sang den Titelsong für „GoldenEye“, und erstmals betätigt sich Omega als Sponsor der Bond-Filme und stellt eine Omega Seamaster Professional 300M in der Quarzversion (Ref. 2541.80) zur Verfügung. Q baute dazu noch einen Laser sowie eine Sprengladung ein.
1997: Auch in „Der Morgen stirbt nie“ spielt eine Omega die tickende Hauptrolle. Die Referenz 2531.80, eine Omega Seamaster Professional 300M, dient dem Agenten als Zeitmesser in allen Lebenslagen. Der automatische Chronometer konnte nebenbei noch eine Handgranate fernzünden.
1999: „Die Welt ist nicht genug“ für einen Geheimagenten. Im Kampf gegen Elektra King und ihre Helfer nutzt Bond wieder die Omega Seamaster mit der Referenz 2531.80. Als kleines Extra wurden eine strahlende Lichtquelle und ein Rettungsseil mit Fanghaken eingebaut.
2002: Auch in seinem vierten und letzten Abenteuer bleibt Pierce Brosnan der Omega Seamaster 2531.80 treu. In „Stirb an einem anderen Tag“ rettet ihn der Chronometer mit einer Sprengladung, die über die Lünette ferngezündet werden kann. In der Uhrenkrone findet sich ein leistungsstarker Laser, der im Kampf gegen Widersacher Gustav Graves gute Dienste leistet.
2006: In „Casino Royale“ hat Daniel Craig seinen ersten Einsatz als Agent, im Film wechselt er zwischen einer Omega Seamaster Diver 300M (Ref. 2220.80) und einer Seamaster Planet Ocean (Ref. 2900.50.91).
Als Krönung entsteht der Dialog zwischen Vesper Lynd und Bond über die Uhr:
Vesper Lynd: Rolex?
James Bond: Omega.
Vesper Lynd: Wunderschön.
2008: In „Ein Quantum Trost“ kommt es für Bond auf hohe Wasserdichte an, so scheint es. Mit einer Omega Seamaster Planet Ocean Ref. 2201.50.00 kann der Agent bis zu 600 Meter tief tauchen.
2012: In „Skyfall“ trägt James Bond unter anderem eine einmalige Uhr, die für diesen Film angefertigt wurde und 2012 von Christie’s für fast 200.000 Euro versteigert wurde. Die Seamaster Planet Ocean 600M besteht aus Titan, während das Serienmodell aus Edelstahl besteht. Als Uhrwerk kommt ein Kaliber 8500 zum Einsatz. Ebenfalls einen Einsatz im Film hat eine Omega Seamaster Aqua Terra Ref. 231.10.39.21.03.003.
2015: In „Spectre“ trägt Daniel Craig eine Omega Seamaster 300 im Vintage-Look, die sogar das NATO-Strap aus den Filmen mit Sean Connery aufgreift. Die Uhr zitiert ein historisches Vorbild aus den 1960er Jahren, des vorigen Jahrhunderts. Mit einer explosiven Funktion ist sie mehr als nur Zeitmesser. Kurz im Film ist auch eine Omega Aqua Terra an Bonds Handgelenk zu sehen.
2020: Es bedeutet, gespannt zu warten. In „Keine Zeit zu sterben“ wird James Bond zum letzten Mal von Daniel Craig verkörpert. Der Film soll am 12. November 2020 in die deutschen Kinos kommen und zeigt James Bond im Ruhestand, der von seinem alten Freund Felix Leiter kontaktiert wird. Ein neuer Bösewicht, eine neue Uhr: Die Omega Seamaster Diver 300M 007 Edition wurde extra für den Film gestaltet und greift Vintage-Elemente auf. Ein gewölbtes Glas und getönte Leuchtmasse sind nur zwei Merkmale, die für die 42 Millimeter-Uhr in Titan stehen.
Die Uhren haben sich in 25 Filmen mindestens so verändert wie die Autos, die Girls und auch Bond selber. Die Uhren auch ein Spiegel der jeweiligen Epoche – von robuster Mechanik über Quarz und LED-Uhren zurück zu mechanischen Uhren. Ein Geheimnis wird immer sein, was ein echter Agent des MI6 am Handgelenk trägt. Eines steht aber fest: Eine Kreissäge oder einen Laser hat nur er: Sein Name ist Bond, James Bond.